Franchise

Wie funktioniert Franchising?

Wenn es um die Begriffe Franchise und Franchising geht, denken die meisten Menschen, es handle sich um eine Erfindung der Amerikaner. Schließlich gehören die weltweit operierenden Fast Food Franchisen wie McDonald’s und BurgerKing zu den bekanntesten Unternehmen überhaupt. Das stimmt aber nicht. Franchising ist eine Praxis, die aus dem mittelalterlichen Frankreich kommt. Damals wurden Privatpersonen mit dem Eintreiben der Steuern beauftragt. Anstelle einer Bezahlung durften sie einen Teil der Einnahmen behalten.

Wie funktioniert Franchising heute?

Es handelt sich um ein Geschäftsmodell, dass gegenwärtig in Deutschland von mehr als 180.000 Unternehmen genutzt wird.Franchise Die beiden Parteien des Geschäftsmodells heißen Franchising-Geber und Franchising-Nehmer. Beide sind juristisch unabhängige Unternehmen, die einen Vertrag zum gegenseitigen Vorteil abschließen. Dieser Vertrag wird Franchising-Vereinbarung genannt. Das Geschäftsmodell funktioniert nach folgenden Prinzipien:
Der Franchising-Geber entwickelte ein Geschäftsmodell, dass er in der Praxis eingehend testete. Dieses bewährte Geschäftsmodell stellt er dem Franchising-Nehmer zur Verfügung. Der muss es 1:1 kopieren und in der Filiale seines eigenen Geschäfts anwenden. Das bedeutet zum Beispiel, er muss nur Produkte, Rohstoffe, Dienstleistungen oder Rezepte des Franchising-Gebers verwenden und muss diese zu Preisen anbieten, die der Franchising-Geber vorschreibt. Damit der Franchising-Vertrag zustande kommt, muss der Franchising-Nehmer dem Franchising-Geber eine so genannte Einstiegsgebühr, auch Franchising-Lizenzgebühr genannt, bezahlen.

Vor- und Nachteile für den Franchising-Geber

Franchising stellt für den Franchising.Geber vor allem eine günstige Methode der Expansion dar. Er erweitert sein Geschäft, ohne einen großen Teil der Kosten dafür tragen zu müssen. Die übernimmt der Franchising-Nehmer durch die Einstiegsgebühr, laufende Gebühren und durch die garantierte Abnahme von Produkten oder Dienstleistungen. Auf der anderen Seite geht der Franchising-Geber ein Risiko ein, da er einen Teil seiner Geschäftspraxis einem Fremden anvertraut. Zwar scheitern Franchisen seltener als andere Startups, aber gänzlich auszuschließen ist es nicht.

Vor- und Nachteile für den Franchising-Nehmer

Der Franchising-Nehmer profitiert von der geschäftlichen Erfahrung des Franchise-Gebers. Der vertraut ihm ja praktisch ein in der Praxis erprobtes Geschäftsmodell an, das er nur kopieren muss. Das Risiko ist erheblich geringer als bei der Entwicklung eines eigenen Geschäftsmodells. Aus diesem Grund haben es Franchising-Nehmer auch leichter, Kapital zur Finanzierung ihres Geschäfts zu finden. Dazu kommt, dass der Franchising-Geber in der Regel das Marketing übernimmt. Das Geschäftsmodell hat aber auch Nachteile. Dazu gehört zum Beispiel, dass relativ viel Eigenkapital erforderlich ist. Für die Eröffnung eines McDonald’s Restaurants sind beispielsweise um die 1 Million Euro erforderlich. Mit der Zahlung der Einstiegsgebühr ist es jedoch nicht getan. Viele Franchising-Nehmer müssen darüber hinaus Gebühren an den Franchising-Geber bezahlen, unabhängig davon, wie ihr Geschäft läuft. Der Franchising-Geber verkauft dem Franchising-Nehmer noch dazu häufig Waren oder Rohstoffe zu überteuerten Preisen. Letzterer ist an die Franchising-Vereinbarung gebunden und kann sie nicht einfach irgendwo anders günstiger einkaufen.