Immer mehr Firmen in Deutschland werden Opfer von Cyberattacken. Umfragen zufolge berichteten bereits 25 Prozent aller Firmen von Hackerangriffen. Kleinere Firmen sind besonders gefährdet, weil sie der IT-Sicherheit keine große Aufmerksamkeit schenken, bis es zu spät ist.
Welche Gefahren existieren im Moment?
Die Natur von Hackerangriffen hat sich gewandelt. Früher steckten dahinter meistens talentierte Schüler oder Studenten, die einfach zeigen wollten, dass sie in der Lage waren, in die Computer großer Firmen oder Behörden einzubrechen, selbst wenn bester Virenschutz installiert war. Heute handelt es sich dagegen um Kriminelle. Sie greifen Computer an, um an Geld zu bekommen. Durch verschiedene Methoden erhalten sie Zugriff auf die gespeicherten Daten. Dann drohen sie entweder damit, die Daten zu veröffentlichen, wenn das Opfer nicht bereit ist, ein Lösegeld zu bezahlen oder sie schleusen so genannte Ransomware auf den Computer. Die verschlüsselt den Zugang und gibt ihn erst gegen Zahlung eines Lösegelds wieder frei. Die Angriffe laufen auf Erpressung hinaus.
Für viele Firmen können solche Hackerangriffe die Existenz gefährden. Stellen Sie sich einmal vor, ein Dienstleister hätte auf einmal keinen Zugriff auf seine Kundendaten mehr und könnte Bestellungen weder annehmen oder ausliefern und auch keine Rechnungen mehr erstellen. Noch schlimmer wäre es, wenn beispielsweise die Patientendaten einer Klinik oder einer Arztpraxis gestohlen werden würden.
Was können Sie gegen solche Bedrohungen tun?
Sie können sich an eine Firma für IT-Sicherheit wenden und sich beraten lassen. Solche Firmen arbeiten nicht nur für große Konzerne, sondern bieten auch Lösungen für kleine Unternehmen an. Sie selbst können aber auch Maßnahmen ergreifen, um sich zu schützen. Dazu gehört die Installation von Antivirenprogrammen auf allen Computern der Firma. Vergessen Sie nicht, die Geräte mit einzubeziehen, die von den Mitarbeitern im Home-Office genutzt werden! Mobile Geräte wie Smartphones und Tablet PCs müssen ebenfalls geschützt werden, weil sie von Hackern als Einfallstore genutzt werden können.
Grundlagen der IT-Sicherheit beachten!
Selbst bester Virenschutz genügt (alleine) nicht, um gegen Hackerangriffe gewappnet zu sein. Sie sollten unbedingt ein tägliches Backup der wichtigsten Daten erstellen und sie auf einem externen Datenträger wie einem Memory Stick, Speicherkarte oder externer Festplatte speichern. Die heben Sie an einem sicheren Ort, am besten einem feuerfesten Safe, auf. Oft genug wird den Angriffen durch das leichtsinnige oder unüberlegte Handeln der Mitarbeiter im wahrsten Sinne des Wortes Tür und Tor geöffnet. Informieren Sie Ihre Mitarbeiter zum Beispiel darüber, dass sie keine Mails von unbekannten Absendern öffnen sollen und niemals Links anklicken, die ihnen per E-Mail geschickt werden. Verdächtige Mails müssen sofort gelöscht werden. Private Datenträger dürfen nicht mit dem Firmennetzwerk verbunden werden, da diese Datenträger mit Viren infiziert sein können. Zum Erstellen von Passwörtern muss ein guter Passwort-Manager benutzt werden, so dass es schwer wird, Passwörter zu knacken. Die Software muss stets auf dem neuesten Stand sein.
Durch diese Maßnahmen können Sie Cyberbedrohungen gering halten. Wenn Ihr Unternehmen auf Daten angewiesen ist, sollten Sie den Abschluss einer Cyberversicherung erwägen.
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